Seit der Ideationweek hat sich meine Grundidee nicht mehr geändert – das hat mich bestärkt, mich nun auf die Suche nach einer definitiven Besetzung für meine*n Hauptreferent*in zu machen und mich mit Büchern und Podcast eingedeckt, an die Recherche zu machen.
Ohne grosse Umschweife habe ich die Zusage von Amina Cajacob erhalten. Professorin und Dozentin für Markt- und Medienforschung an der Fachhochschule Graubünden. Ich freue mich sehr über die Zusammenarbeit mit ihr. Bereits während der Ideationweek hatten wir uns ein erstes Mal über mein Thema unterhalten und ich merkte ihr das Interesse am Thema gleich an. Hat sie doch erst letztens einen Artikel darüber gelesen, dass immer mehr Frauen darunter leiden, dass sich ihre Männer den Sex vermehrt aus Internet und Pornos holen. Also ein sehr relevantes und auch generationenübergreifendes Thema.
Langsam nimmt die Idee meiner Bachelorarbeit konkretere Formen an. Ich merke, wie mich das Thema auch sonst umtreibt. Ich habe mich dieses Wochenende gleich in Form von Büchern und einem Podcast weiter zum Thema inspirieren lassen. Unter diesem Link findet sich ausserdem eine Sammlung an Links und Notizen zu interessanten Personen, Studien, Büchern, Inspirationsquellen etc., die ich laufend aktualisiere.
Ist das normal?
Eine Frage, die man sich im Bezug auf das eigene Liebes- und Sexleben wohl immer mal wieder stellt. Nicht nur wegen dem Titel, sondern auch inhaltlich überzeugt mich der gleichnamige Podcast von ZEIT Online. Der Podcast wird von zwei Wissenschafts-Redaktor*innen zusammen mit der Sexualtherapeutin und Ärztin Melanie Büttner gestaltet und produziert. Der Podcast befasst sich rund um das Thema Sex mit dem Ansatz «Ist das normal?». Was ist eigentlich Sex? Welche Mythen beschäftigen uns noch immer? Es werden anonym Fragen von Zuhörer*innen beantwortet – meist Fragen, die man sich an anderen Stellen nicht zu stellen traut. Wichtige Message ist dabei immer: Normal gibt es in der Sexualität nicht – es ist nicht das Ziel, sich auf Standard zu bürsten, sondern es geht darum, die eigenen Bedürfnisse anzuerkennen und die eigene Sexualität zu finden. Zu spannenden und für meine Arbeit relevanten Podcast-Folgen führe ich ausserdem ein Protokoll.
Bereits in der ersten Folge wird ein spannender Aspekt aufgegriffen. Was steckt hinter dem Trend, dass junge Menschen immer weniger Sex haben? Einerseits zählen wir heute mehr Singles als früher – und Singles haben tendenziell weniger Sex als Menschen in Beziehungen. Als weiterer Grund wird aber erwähnt, dass das Thema Sex heute mit starker Konkurrenz zu kämpfen hat. Konkurrenz mit Netflix, Smartphone, Tablet, Video on Demand und dem allgemein grossen Entertainment-Angebot um unsere Aufmerksamkeit. Galt «Netflix & Chill» vor einigen Jahren noch als Ausrede, mit dem Schwarm einen Film zu gucken und dabei erste Annäherungsversuche zu machen, bleibt es heute wohl tatsächlich nur bei «Netflix & Chill».
Da der Podcast viele Aspekte meiner Arbeit beinhaltet, habe ich mir auch noch das gleichnamige Buch Ist das normal? von Melanie Büttner, Alina Schadwinkel und Sven Stockrahm gekauft. Und weil ich gerade so im Kaufrausch war, besorgte ich mir gleich noch den Erzählband Cat Person von Kristen Roupenian, die 2017 mit ihrer Kurzgeschichte im New Yorker für Gesprächsstoff sorgte. War ihr Text über das Kennenlernen im Zeitalter von Messengern und über katastrophalen Sex doch tatsächlich die meistgelesenste Kurzgeschichte in der Geschichte des New Yorkers. Das zeigt das grosse Bedürfnis der Menschen, endlich und abschliessend erklärt zu bekommen, warum das so kompliziert ist – die Sache mit dem Sex.
Damit bin ich mit Lese- und Hörstoff fürs erste Mal ausgesorgt!